Dienstag, August 08, 2006

Harztour mit Wolfgang


"Wir müssen auch mal in die Berge" haben Wolfgang und ich beschlossen, als wir mal in unserer flachen Heide unterwegs waren. Die nächsten anständigen Berge sind im Harz. Also beschlossen wir an einem unserer Sommer-Urlaubstage die 2,5 Stunden Autofahrt in den Harz auf uns zu nehmen. Einen ganzen Tag veranschlagten wir und meldeten uns bei unseren Frauen komplett ab. Ich habe den HuckeBike auf den Benz geschnallt, damit wir bequem die beiden Mountainbikes transportieren können. Um 8:00 morgens habe ich Wolfgang abgeholt. Nach 15 Minuten Fahrt stellte ich fest, dass der Helm, die Sonnenbrille und die Handschuhe fehlten. Und das nach einem ganzen Nachmittag Vorbereitung vom Vortag. Vielleicht sollte ich nächstes Mal versuchen alles innerhalb 10 Minuten am Morgen zu packen. Unter Zeitdruck kann ich wohl doch besser packen. Also wieder zurück um die Ausrüstung zu vervollständigen. Die Anreise nach Schierke dauerte etwas länger als wir dachten. So kurz nach 11:00 Uhr waren wir dann endlich im Harz. Den 6,00 € teuren Parkplatz sparten wir uns in dem wir den Ort wieder verliessen und außerhalb des Ortes parkten. Wozu hat man denn sonst die Bikes dabei. Schierke liegt 650 m über dem Wasserspiegel. Der Gipfel des Brocken ist ca. 1150 m hoch. Wir machten uns an die ersten 12,5 km mit 500 m Höhenmeter. Für uns Flachlandtiroler ist das schon eine anständige Steigung. Auch die Kilos die ich mir in diesem Jahr wieder angelegt habe machten die Steigung nicht leichter. Der Kilometerzähler zeigte immer die nächsten 100 m ungewohnt langsam an. Es dauerte einige Zeit bis wir den Gipfel des Brocken erklimmt hatten. Oben angekommen stellten wir eine um 10° Grad gesunkene Temperratur fest. Der Wind bläst hier immer sehr kräftig. Ohne die Regenjacke ist es kaum auszuhalten. Beim Umschauen auf dem Brocken habe ich mich dann verschaltet und die Kette durchgerissen. Seit mehreren Jahren fahre ich nun Mountainbike und bin ich nicht das erste Mal auf dem Brocken, aber die Kette habe ich noch nie durchgerissen. Ohne Wolfgangs Hilfe bei der Bedienung des Kettennieters aus meiner Werkzeugtasche und den Ersatzkettengliedern aus Wolfgangs Werkzeugtasche hätte ich es bestimmt nicht geschafft die Kette neu zusammen zu nieten. Aber wir haben es geschafft und es ging weiter Richtung Osten. Es ging eine sehr steile Militärbetonpiste der NVA runter. Gleich am Anfang der Abfahrt trafen wir auch so gleich auf einen gestürzten Mountainbiker. So jung er war, so unerfahren war er wohl auch. Eine Regenrinne hat ihn vom Bike geholt. Er blutete am Schienenbein und seine V-Brake war abgerissen. Für das Schienenbein konnten wir ihm Verbandzeug geben aber die V-Brake konnten wir nicht reparieren. Das hieß für ihn schieben bis das Gefälle nachließ. Wir sind dann weiter abgefahren bis zur Rangerstation "Scharfensteinklippe". Hier gab es Wärme, Bockwurst, Kaffee und ein paar nette Worte vom Wirt. Unsere Tour ging weiter entlang des "Eckerstausee". Wundervolle Landschaften und eine imposante Staumauer die "Eckertalsperre". Eine Gedenkmauer erinnert an den Grenzverlauf der DDR und BRD direkt auf der Staumauer und den Schwierigkeiten der Wartung und Bewirtschaftung des Stausees während der Zeit der DDR. Ein bisschen Erinnerung an unsere deutsche Geschichte auf dieser Mountainbiketour. Jetzt sind wir wieder unten angekommen, so ca auf 600 m Höhe. Eine leichte Steigung bis zum Skidenkmal war jetzt zu bewältigen. Alles durch eine sehr schöne Landschaft. Die Vogelbeere hatte es Wolfgang angetan. Der Strauch war hier teilweise so groß wie eine richtiger Baum und sah mit orangenen Früchten sehr interessant aus. Jetzt nahm die Steigung wieder zu. Bis zum "Dreieckigen Pfahl" hatten wir wieder bis auf 900 m Höhe anzusteigen. Die Beine waren wirklich zu merken. Aber nun ging es nur noch bergab bis nach Schirke. Auf der Abfahrt taten die Hände weh vom vielen Bremsen. Ganz ungewohnt ist das Abfahren vom Berg und die damit verbundene Anstrengung. Für die 50 km Entfernung und die ca 1000 Höhenmeter haben ca. 5 Stunden benötigt. Das Wetter war sehr wechselhaft. Der Regen hielt sich in Grenzen. Die Temperatur war nur auf dem Gipfel des Brocken zu niedrig. Das muss unbedingt nächstes Jahr wiederholt werden.

Keine Kommentare: