Sonntag, Januar 27, 2008

Forums-Tour zum Wilseder Berg


Auf der CTF in Wedel sind Helmut, Olli, Thali und ich auf die Idee gekommen, aufgrund mangelnder CTF-Termine, gemeinsam durch die Heide zu radeln. Heute war für die Mitglieder des Forums von Helmuts-Fahrradseite der Tag gekommen die angesagte Wilseder-Berg-Tour zu fahren.

Nach ein paar, teilweise wetterbedingten Absagen, einiger Forumsmitglieder trafen Olli, Fülle und Helmut bei mir kurz vor 10:00 Uhr ein. Helmut benötigte noch eine telefonische Fernnavigation, damit er nicht die Luftlinienverbindung direkt über das regennasse Feld von der B75 zum Luchsweg wählt.

Mit Olli bin ich im Herbst eine ähnlich Tour bereits gefahren und habe auch einen Bericht geschrieben.

Nach ein paar technischen Schraubereien starteten wir bei Dauernieselregen um 10:15 Uhr in Richtung Wildnis. Die Temperatur mit ca 7 Grad war gar nicht so kalt wie anfänglich gedacht. Alle zogen auf den ersten Kilometern einige Ihrer vorsorglich gewählten warmen Kleidung wieder aus.

Nachdem wir Buchholz verließen trafen wir gleich im Interessentenforst auf tiefsten Boden mit riesigen Pfützen. In den letzten Wochen und Tagen sind unglaublich große mengen Wasser abgeregnet. Das Wasser konnte nicht mehr ablaufen und der Boden war nicht mehr in der Lage Wasser aufzunehmen. Die Waldarbeiter hatten in der letzten Woche ihr Übriges dazu beigetragen, dass der Boden möglichst tief und uneben ist. Schon die ersten Kilometer waren technisch anspruchsvoller und anstrengender als gedacht. Der hohe Pulsschlag aller Fahrer veranlasste uns schon auf den ersten Kilometern mehr Pausen einzulegen als geplant. Das sollte sich in der weiteren Tour auch so fortsetzen und zu einer langen Gesamtfahrtzeit führen.

Nach nur 8 Kilometern erreichten wir die ersten Heideflächen und wir fuhren zum Brunsberg auf. Das ansonsten immer sehr angenehme Verweilen auf dem Brunsberg musste heute entfallen, denn der kalte und starke Wind haute uns den Regen regelrecht um die Ohren. Den Berg mussten wir schnell in östlicher Richtung verlassen um nicht zu stark auszukühlen.

Der Weg wurde unwesentlich leichter (ich glaube ich war der einzige der das bemerkte) und wir begaben uns auf den Weg in Richtung Büsenbachtal. Auf dem Weg dorthin ließen wir schon mal gleich den ersten Berg aus. Der Pferdekopf mit seiner steilen Auffahrt und der rasanten Abfahrt war bei diesem Wetter nicht angesagt. Wir ließen diesen Berg links liegen und so haben wir auch vom Büsenbachtal nicht wirklich viel gesehen. Es waren alle Fahrer auch mit dem vorankommen im schweren Boden beschäftigt. Durch die verdreckten Brillen konnte man die Landschaft weniger genießen, als bei schönem Wetter.

Einen großen Teil der Strecke zum Wilseder Berg fuhren wir auf dem mit einem Andreaskreuz gekennzeichneten "Europäischen Fernwanderweg E1". Der "E1" verläuft zur Zeit noch von Mittelschweden bis nach Umbrien in Italien. In Zukunft soll er vom Nordkap bis nach Sizilien durchgehend begehbar (befahrbar) und einheitlich gekennzeichnet sein. Seine Gesamtlänge beträgt dann rund 4.900 km. Das haben wir heute leider nicht ganz geschafft.

Auf dem Seevetrail begleiteten wir die mit hohem Wasserstand ausgestattete Seeve. Auf diesem Singletrail kann man es eigentlich bei gutem Wetter so richtig krachen lassen. Heute war es anders. Wir mühten uns im Matsch, Wasser und im tiefen Boden. An der Köhlerhütte angekommen stellten wir fest, dass wir wohl für diese Tour heute etwas länger brauchen. Hier waren auch schon die ersten Pocket-Coffie von Helmut nötig die Laune der Fahrer zu heben.

Auf dem Weg in das Quellgebiet der Seeve habe ich wie jedesmal vor einer rutschigen Brücke gewarnt. Nur heute bin ich gleich selber auf der Brücke ausgerutscht und bin ohne weitere Folgen gestürzt. Es war sogar schwierig ohne Einsatz des Geländers diese Brücke zu Fuß heil zu überwinden. Durch den vielen Regen war diese sehr rutschig.

Dieses mal war der 7 Kilometer lange Sandweg nach Einem befahrbar. Auch hier war es anstrengend zu fahren aber man kam durch. Um eine extrem schwierige Passage zu vermeiden sind wir ca 1,5 Kilometer auf der Straße gefahren. Alle waren froh einen gleichmäßigeren und runderen Tritt einzusetzen und sich ein wenig zu erholen. Gleich nachdem wir wieder in den Wald abbogen wurde es ganz tief. Es tauchten die ersten Fragen nach den restlichen Fahrtzeit und den verbleibenden Kilometern auf. Wir waren auf dem entferntesten Punkt unserer Tour und befanden uns kurz vor dem Wilseder Berg.

So fuhren wir durch beeindruckende Heidelandschaft langsam den Wilseder Berg auf. Seit langem musste ich auch mal wieder ein Stück dieser Steigung schieben. Es war das schlechte Wetter und die bisherige Kraftanstrengung zu spüren. Oben auf dem Wilseder Berg genossen wir den heute nicht so weiten Blick in die Landschaft. Vieles wurde von den Regenschwaden verdeckt.

Auf der Abfahrt vom Wilseder Berg bin ich dann in einer langen schnellen Kurve auf nassem Rasen ausgerutscht. Der Sturz selber war eigentlich kein Problem denn man konnte auf dem nassen Rasen gut weiterrutschen wenn da nicht eine Bank aufgetaucht wäre. Die Erdanziehung meinte es gut mit mir und ich bleib wie eine nasser Sack vor der Bank liegen. Für das Foto habe ich mich noch mal schnell in den Dreck geschmissen und Helmut hat diesen Stunt für die Nachwelt festgehalten.

Kurz später erreichten wir Undeloh. Eigentlich hatten wir uns vorgenommen hier einzukehren, doch waren wir schon so spät dran, dass wir uns zur Weiterfahrt entschieden. Olli betrachtet vor der Weiterfahrt noch einmal seine schlecht funktionierende Scheibenbremse und stellte fest, dass die Beläge an der hinteren Bremse völlig abgeschliffen waren. Es war kein Belag mehr in Sicht. Der automatisch nachjustierende Kolben drückte jetzt das Metall auf die Scheibe. Es hörte sich nicht wirklich gut an und führte nicht zu nenneswerten Bremsleistungen. Der Matsch zollte seinen Tribute an das Material. Alle Bikes waren mit viel Geschleife unterwegs. Der Antrieb machte durch seine Geräusche seinem Namen "Kettenantrieb" alle Ehre.

Nachdem die Waldautobahn in den Hanstedter Bergen in Richtung "Op de Töpps" auch schwer zu befahren war und wir immer mehr Zeit für unseren Rückweg benötigten entschlossen wir uns die letzten 10 Kilometer über die Straße zu fahren. Wir fuhren über Schierhorn, Holm und Holm-Seppensen zurück in den Luchsweg. Alle waren froh zurück zu sein, waren aber begeistert von der Tour. Es waren nach meinem Tacho 58 Kilometer und das Navi von Helmut hat 730 Höhenmeter ermittelt. Keiner hat es bereut früh aufgestanden und nach Buchholz gekommen zu sein.

Die Bikes und die Kleidung war extrem dreckig. Damit die Innenräume der Autos nicht so dreckig werden haben wir alle Bikes mit dem Wasserschlauch abgespritzt.

In den letzten Wochen habe ich viele der Forum-Mitglieder immer besser kennengelernt. Diese Art Touren können wir gerne in Zukunft öfters machen.

Fotos von Helmut

58 Kilometer - max. Pulsschläge 172 - durchschn. Pulsschläge 134
Fahrtzeit: 3:53:34 Stunden - Gesamtzeit: 5:15:00 Stunden - 730 Höhenmeter

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